Methodik. Wie sehe ich?
Mein Anliegen ist es, mich und mein Gegenüber so gut wie möglich ganzheitlich wahrzunehmen. Microexpressions sind dabei nur eine Methode unter vielen. Eine weitere ist die Beobachtung der Physignomik und Körpersprache. In sie schleichen sich Hinweise ein, die uns Auskunft über die Kongruenz und den emotionalen Zustand unseres Gesprächspartners geben. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Emotion den Veränderungsweg vorgibt und dem Klienten und dem Coach die Tür zu weiteren Themen öffnet.
Microexpressions
Für die Gesichtsausdrucksanalyse stützen wir uns unter anderem auf das von Paul Ekman und Wallace Friesen entwickelte Kodierungsschema FACS (Facial Action Coding System) und emFACS.
Jede sichtbare Bewegung des Gesichts wird dabei als „Bewegungseinheit“ verstanden. Dadurch wird es möglich, Gesichtsausdrücke schriftlich festzuhalten – man verfügt also über ein Notationssystem. Das FACS kennt 43 solcher Einheiten. Der jeweilige Ausdruck kann nun zudem auf einer Skala in seiner Ausprägung eingeordnet werden. Damit steht uns ein ausgesprochen differenziertes und Kulturell übergreifendes Bewertungssystem zur Verfügung.
Was die Sprache verrät
Unsere Sprache bewegt sich mitunter unterhalb unsere Aufmerksamkeitsschwelle. Wir formulieren nicht bewusst und konzentriert, sondern sagen, was uns im Kopf herumgeht oder uns bewegt. Dabei verwenden wir Begriffe, die etwas über unseren emotionalen Zustand aussagen.
So steht am Anfang dieses Satzes die Kombination „mitunter unterhalb“. Warum diese auffällige Kombination mit der Präposition „unter“? Oder der Ausdruck „etwas geht uns im Kopf herum“. Das bedeutet offenbar etwas anderes, als dass man lediglich über etwas nachdenkt.
Ich unterteile diese Hinweise in der Sprache in folgende Kategorien:
- Körpersprache und Haltung
- Ambiguitäten
- Organsprache
- Antlitz und Physiognomik
Unter Organprache verstehe ich Ausdrücke wie „etwas auf dem Magen liegen“, „an die Nieren gehen“ oder auch „im Kopf herumgehen“. Ambiguitäten sind sprachliche Mehrdeutigkeiten, wie zum Beispiel „sechs / sex“. Sie kommen in jeder Sprache vor. In bestimmten Situationen können sie unbewusst verwendet werden, um etwas anderes zu sagen, als das, was man vordergründig sagt. In der Körpersprache geht es mir um den unbewussten Einsatz unseres Körpers im Kontakt mit anderen Menschen und deren unbewusste Haltung.
Sie können lernen, das unterschwellig „Gesagte“ im Zusammenhang mit microexpressions zu nutzen, um mehr über sich und Ihren Gesprächspartner zu erfahren.